IT-Sicherheit

IT-Notfallplan erstellen: In 6 Schritten zur optimalen Vorbereitung auf Cyberangriffe

IT-Notfallplan erstellen: In 6 Schritten zur optimalen Vorbereitung auf Cyberangriffe

IT-Notfallplan erstellen: In 6 Schritten zur optimalen Vorbereitung auf Cyberangriffe

Marcel Schmidt

Marcel Schmidt

Cyberangriffe sind keine Frage des Ob, sondern des Wann – über 88 % der deutschen Unternehmen waren bereits betroffen. Besonders für KMUs kann ein Angriff existenzbedrohend sein, weshalb ein durchdachter IT-Notfallplan unerlässlich ist – wir zeigen euch, wie ihr ihn in sechs Schritten erstellt.

Cyberangriffe sind keine Frage des Ob, sondern des Wann – über 88 % der deutschen Unternehmen waren bereits betroffen. Besonders für KMUs kann ein Angriff existenzbedrohend sein, weshalb ein durchdachter IT-Notfallplan unerlässlich ist – wir zeigen euch, wie ihr ihn in sechs Schritten erstellt.

Cyberangriffe sind keine Frage des Ob, sondern des Wann – über 88 % der deutschen Unternehmen waren bereits betroffen. Besonders für KMUs kann ein Angriff existenzbedrohend sein, weshalb ein durchdachter IT-Notfallplan unerlässlich ist – wir zeigen euch, wie ihr ihn in sechs Schritten erstellt.

IT-Notfallplan erstellen: In 6 Schritten zur optimalen Vorbereitung auf Cyberangriffe

Ein durchdachter IT-Notfallplan ist für Unternehmen heute unverzichtbar. Hier erfahrt ihr, wie ihr in sechs konkreten Schritten euren eigenen Plan erstellt und im Ernstfall handlungsfähig bleibt.

In der heutigen digitalisierten Geschäftswelt ist die Frage nicht mehr, ob euer Unternehmen von einer IT-Störung oder einem Cyberangriff betroffen sein wird, sondern wann. Die Statistiken sprechen eine deutliche Sprache: Laut Bitkom sind mehr als 88% der deutschen Unternehmen in den letzten zwei Jahren Opfer von Cyberangriffen geworden. Während größere Konzerne oft über spezialisierte Teams und Ressourcen verfügen, stellt ein Hackerangriff für kleine und mittlere Unternehmen häufig eine existenzielle Bedrohung dar. Ein durchdachter IT-Notfallplan – auch bekannt als Disaster Recovery Plan oder Business Continuity Plan – ist daher unverzichtbar, um im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben und Schäden zu minimieren. Wir zeigen euch, wie ihr in sechs konkreten Schritten euren eigenen IT-Notfallplan erstellt.

Zusammenfassung:

  • Ein IT-Notfallplan reduziert die durchschnittlichen Kosten einer Datenpanne um bis zu 54% und die Ausfallzeit um bis zu 70%

  • Die sechs wesentlichen Schritte umfassen Risikoanalyse, Priorisierung kritischer Systeme, Festlegung von Reaktionsmaßnahmen, Zuständigkeiten, Dokumentation und regelmäßige Tests

  • Die Recovery Time Objective (RTO) und Recovery Point Objective (RPO) sind entscheidende Kennzahlen für die Notfallplanung

  • Zu den häufigsten Fehlern gehören mangelnde Aktualisierung, unklare Kommunikationswege und fehlende Praxistests

  • Ein professionell erstellter Notfallplan sollte mindestens zweimal jährlich in Übungen getestet werden

  • Mit Managed Security Services können auch kleine Unternehmen ein professionelles Notfallmanagement implementieren

Warum ist ein IT-Notfallplan unverzichtbar?

Bevor wir in die praktischen Schritte einsteigen, lohnt es sich, die Bedeutung eines gut durchdachten IT-Notfallplans zu verdeutlichen:

Minimierung von Ausfallzeiten und Kosten

Die finanziellen Auswirkungen von IT-Ausfällen sind erheblich:

  • Laut Gartner verursacht eine Stunde ungeplante Systemausfallzeit für ein mittelständisches Unternehmen durchschnittlich Kosten zwischen 50.000 und 100.000 Euro

  • IBM's Cost of a Data Breach Report zeigt, dass Unternehmen mit einem funktionierenden Incident Response Plan die Kosten einer Datenpanne um durchschnittlich 54% reduzieren können

  • Die durchschnittliche Ausfallzeit nach einem schwerwiegenden IT-Vorfall kann mit einem effektiven Notfallplan von 18,5 auf 5,2 Stunden reduziert werden

Diese Zahlen unterstreichen die wirtschaftliche Notwendigkeit einer strukturierten Notfallplanung.

Erfüllung regulatorischer Anforderungen

Verschiedene Vorschriften und Standards verlangen explizit IT-Notfallpläne:

  • DSGVO fordert angemessene technische und organisatorische Maßnahmen, um die Verfügbarkeit von Systemen wiederherzustellen

  • ISO 27001 enthält spezifische Anforderungen an das Business Continuity Management

  • Branchenspezifische Vorschriften wie KRITIS für kritische Infrastrukturen oder regulatorische Anforderungen im Finanzsektor

Die Einhaltung dieser Vorgaben ist nicht nur eine rechtliche Notwendigkeit, sondern bietet auch einen strukturierten Rahmen für euer eigenes Notfallmanagement.

Vertrauenserhalt bei Kunden und Partnern

In Zeiten, in denen Datenschutz und Informationssicherheit für Kunden immer wichtiger werden, ist die Fähigkeit, mit IT-Notfällen professionell umzugehen, ein entscheidender Vertrauensfaktor:

  • 87% der Verbraucher würden nach einem Sicherheitsvorfall zu einem Wettbewerber wechseln, wenn sie das Gefühl haben, dass ein Unternehmen nicht angemessen reagiert hat

  • Für B2B-Unternehmen kann der Nachweis eines robusten Notfallplans bei Ausschreibungen und Vertragsverhandlungen ein entscheidender Vorteil sein

Ein überzeugender Notfallplan ist somit nicht nur ein Sicherheitsinstrument, sondern auch ein wichtiger Geschäftsfaktor.

Schritt 1: Risikobewertung und Bedrohungsanalyse

Der erste Schritt bei der Erstellung eines IT-Notfallplans ist die systematische Identifikation und Bewertung potenzieller Risiken und Bedrohungen für eure IT-Infrastruktur:

Identifikation potenzieller Bedrohungen

Beginnt mit einer umfassenden Liste von Szenarien, die eure IT-Systeme gefährden könnten:

  • Externe Cyberbedrohungen: Ransomware-Angriffe, DDoS-Attacken, gezielte Hacks, Phishing-Angriffe

  • Interne Risiken: Fehlkonfigurationen, versehentliches Löschen von Daten, Insider-Bedrohungen

  • Technische Ausfälle: Hardwaredefekte, Softwarefehler, Netzwerkausfälle, Cloud-Service-Unterbrechungen

  • Umweltkatastrophen: Feuer, Überschwemmungen, Stromausfälle, Gebäudeschäden

Die Berücksichtigung eines breiten Spektrums möglicher Szenarien stellt sicher, dass euer Notfallplan vielseitig einsetzbar ist.

Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen

Für jede identifizierte Bedrohung solltet ihr zwei Faktoren bewerten:

  • Eintrittswahrscheinlichkeit: Wie wahrscheinlich ist es, dass dieses Ereignis in einem bestimmten Zeitraum eintritt?

  • Potenzielle Auswirkungen: Welche Folgen hätte das Ereignis für Geschäftsprozesse, Daten und Reputation?

Eine einfache Matrix mit Bewertungen von "niedrig" bis "kritisch" für beide Dimensionen kann helfen, die Risiken zu visualisieren und zu priorisieren.

Durchführung einer Business Impact Analysis (BIA)

Die Business Impact Analysis quantifiziert die konkreten Auswirkungen von IT-Ausfällen auf eure Geschäftsprozesse:

  • Finanzieller Verlust: Direkter Umsatzverlust pro Stunde/Tag Ausfallzeit

  • Operativer Impact: Welche kritischen Geschäftsprozesse sind betroffen?

  • Regulatorische Konsequenzen: Mögliche Compliance-Verstöße und deren Folgen

  • Reputationsschäden: Langfristige Auswirkungen auf Kundenvertrauen und Markenimage

Diese Analyse liefert wichtige Kennzahlen für die Priorisierung eurer Systeme und die Definition von Recovery-Zielen.

Schritt 2: Kritische Systeme und Ressourcen identifizieren

Nach der allgemeinen Risikobewertung ist es wichtig, die für euer Unternehmen kritischen IT-Systeme zu identifizieren und zu priorisieren:

Inventarisierung aller IT-Systeme und Anwendungen

Erstellt ein vollständiges Inventar eurer IT-Landschaft:

  • Infrastrukturkomponenten: Server, Netzwerkgeräte, Speichersysteme, Cloud-Ressourcen

  • Anwendungen und Dienste: Geschäftsanwendungen, Datenbanken, Kommunikationssysteme

  • Daten: Identifikation wichtiger Datenspeicherorte und Klassifizierung nach Sensibilität

  • Externe Abhängigkeiten: Drittanbieter-Dienste, SaaS-Lösungen, API-Integrationen

Ein aktuelles IT-Inventar ist nicht nur für die Notfallplanung wichtig, sondern auch für das allgemeine IT-Management unerlässlich.

Festlegung von Recovery-Prioritäten

Nicht alle Systeme sind gleich kritisch für euren Geschäftsbetrieb. Kategorisiert eure Systeme nach Priorität:

  • Kritische Systeme (Tier 1): Müssen so schnell wie möglich wiederhergestellt werden (z.B. ERP-System, E-Commerce-Plattform)

  • Wichtige Systeme (Tier 2): Sollten innerhalb eines Arbeitstages wiederhergestellt werden

  • Nicht-kritische Systeme (Tier 3): Können mehrere Tage ausfallen ohne schwerwiegende Geschäftsfolgen

Diese Priorisierung hilft bei der effektiven Ressourcenzuteilung im Notfall und bei der Definition klarer Wiederherstellungsziele.

Definition von Recovery-Zielen (RTO und RPO)

Für jedes kritische System sollten zwei wesentliche Kennzahlen definiert werden:

  • Recovery Time Objective (RTO): Die maximale tolerierbare Ausfallzeit bis zur Wiederherstellung. Beispiel: "Das CRM-System muss innerhalb von 4 Stunden wieder verfügbar sein."

  • Recovery Point Objective (RPO): Der maximale akzeptable Datenverlust, gemessen in Zeit. Beispiel: "Ein Datenverlust von maximal 1 Stunde ist für das Buchhaltungssystem akzeptabel."

Diese Kennzahlen sind entscheidend für die Ausgestaltung eurer Backup- und Wiederherstellungsstrategien und helfen bei der Kommunikation mit Stakeholdern über die erwarteten Wiederherstellungszeiten.

Schritt 3: Notfallmaßnahmen und Wiederherstellungsstrategien definieren

Nach der Identifikation eurer kritischen Systeme ist der nächste Schritt die Entwicklung konkreter Maßnahmen und Strategien für verschiedene Notfallszenarien:

Erstellung detaillierter Reaktionspläne für verschiedene Szenarien

Für jedes wichtige Notfallszenario solltet ihr einen spezifischen Reaktionsplan entwickeln:

  • Ransomware-Befall: Sofortige Isolation betroffener Systeme, Aktivierung von Offline-Backups

  • DDoS-Angriff: Aktivierung von DDoS-Schutzmaßnahmen, Kommunikation mit ISP

  • Datenverlust: Initiierung der Datenwiederherstellung aus Backups

  • Hardwareausfall: Aktivierung redundanter Systeme, Beschaffung von Ersatzhardware

Jeder Plan sollte klare, schrittweise Anweisungen enthalten, die auch unter Stress leicht zu befolgen sind.

Backup- und Wiederherstellungsstrategien

Eine robuste Backup-Strategie ist das Herzstück jedes IT-Notfallplans:

  • 3-2-1-Regel: Mindestens drei Kopien wichtiger Daten, auf zwei verschiedenen Medientypen, mit einer Kopie außerhalb des Unternehmensstandorts

  • Regelmäßige Backups: Frequenz basierend auf den definierten RPO-Werten

  • Backup-Verifizierung: Regelmäßige Tests der Wiederherstellbarkeit von Backups

  • Offline-Backups: Schutz vor Ransomware durch physisch oder logisch isolierte Backup-Kopien

Die Datensicherungsstrategie sollte regelmäßig überprüft und an veränderte Geschäftsanforderungen angepasst werden.

Alternative Arbeitsumgebungen und Redundanzen

Für kritische Systeme solltet ihr Redundanzen und alternative Betriebsumgebungen planen:

  • Hot/Warm/Cold Sites: Vorbereitung alternativer Standorte für die IT-Infrastruktur

  • Virtualisierung und Cloud-Lösungen: Nutzung von Cloud-Ressourcen für schnelle Wiederherstellung

  • Remote-Arbeitsfähigkeit: Sicherstellung, dass Mitarbeiter bei Ausfall des Hauptstandorts remote arbeiten können

  • Alternative Kommunikationskanäle: Backup-Kommunikationswege, falls primäre Systeme ausfallen

Diese Redundanzen stellen sicher, dass eure kritischen Geschäftsfunktionen auch bei längeren Ausfällen der Hauptinfrastruktur aufrechterhalten werden können.

Eskalationspfade und Entscheidungsmatrix

Legt fest, wann und wie Entscheidungen während eines Notfalls getroffen werden:

  • Eskalationskriterien: Klare Bedingungen, wann ein Incident auf die nächste Eskalationsstufe gehoben wird

  • Entscheidungsbefugnisse: Wer darf in welcher Situation welche Entscheidungen treffen

  • Notfall-Budgets: Vordefinierten finanziellen Spielraum für schnelle Entscheidungen

Eine klare Entscheidungsstruktur verhindert Verzögerungen und Unsicherheiten in kritischen Situationen.

Schritt 4: Verantwortlichkeiten und Kommunikationsstruktur festlegen

Ein effektiver IT-Notfallplan benötigt eine klare Organisationsstruktur und Kommunikationswege:

Bildung eines Notfallteams mit definierten Rollen

Definiert ein dediziertes Notfallteam mit klaren Verantwortlichkeiten:

  • Emergency Response Coordinator: Gesamtkoordination des Notfallteams

  • Technical Lead: Verantwortlich für technische Aspekte der Wiederherstellung

  • Communications Manager: Koordiniert interne und externe Kommunikation

  • Legal/Compliance Officer: Bewertet rechtliche Implikationen und Meldepflichten

  • Business Operations Representative: Vertritt die Interessen der Fachabteilungen

Benennt für jede Rolle sowohl Hauptverantwortliche als auch Stellvertreter, um die Verfügbarkeit zu jeder Zeit sicherzustellen.

Interne und externe Kommunikationspläne

Entwickelt detaillierte Kommunikationspläne für verschiedene Stakeholdergruppen:

  • Interne Kommunikation: Wie werden Mitarbeiter informiert und auf dem Laufenden gehalten?

  • Kundenkommunikation: Wie und wann werden Kunden über Vorfälle informiert?

  • Lieferanten und Partner: Welche externen Parteien müssen benachrichtigt werden?

  • Behörden: Wann und wie erfolgen Meldungen an Aufsichtsbehörden (z.B. im Rahmen der DSGVO)?

Bereitet Kommunikationsvorlagen für verschiedene Szenarien vor, um im Notfall Zeit zu sparen und konsistente Botschaften sicherzustellen.

Kontaktlisten und Erreichbarkeiten

Haltet aktuelle Kontaktinformationen für alle relevanten Personen und Organisationen bereit:

  • Notfallteam-Mitglieder: Geschäftliche und private Kontaktdaten

  • IT-Supportkontakte: Interne IT-Abteilung und externe Dienstleister

  • Drittanbieter: Cloud-Dienstleister, Software-Hersteller, Hardware-Lieferanten

  • Behörden: Kontakte bei Polizei, BSI, Datenschutzbehörden

Stellt sicher, dass diese Kontaktlisten regelmäßig aktualisiert werden und auch offline verfügbar sind.

Alternative Kommunikationskanäle

Plant alternative Kommunikationswege für den Fall, dass primäre Systeme ausfallen:

  • Notfall-Mobiltelefone: Unabhängig vom Unternehmens-Telefonsystem

  • Messenger-Dienste: Alternative Plattformen für schnelle Kommunikation

  • Persönliche E-Mail-Adressen: Als Backup für Unternehmens-E-Mail

  • Physische Treffpunkte: Festgelegte Orte für persönliche Abstimmungen

Diese redundanten Kommunikationswege stellen sicher, dass das Notfallteam auch bei massiven IT-Ausfällen koordiniert handeln kann.

Schritt 5: Dokumentation und Verfügbarkeit des Plans

Ein Notfallplan ist nur so gut wie seine Zugänglichkeit im Ernstfall:

Erstellung klarer, praxisorientierter Dokumentation

Die Dokumentation eures IT-Notfallplans sollte folgende Eigenschaften aufweisen:

  • Klar und präzise: Einfache Sprache und direkte Anweisungen

  • Strukturiert: Logischer Aufbau mit klarer Gliederung

  • Praxisorientiert: Checklisten und Schritt-für-Schritt-Anleitungen

  • Aktuell: Regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung

Vermeidet übermäßige Komplexität oder technisches Fachjargon, da der Plan auch von nicht-technischen Mitarbeitern in Stresssituationen verwendet werden muss.

Mehrfache Verfügbarkeit sicherstellen

Der Notfallplan muss auch dann zugänglich sein, wenn IT-Systeme nicht verfügbar sind:

  • Digitale Kopien: Cloud-basierte Speicherung mit Offline-Zugriffsmöglichkeit

  • Physische Ausdrucke: An strategischen Orten im Unternehmen platziert

  • Mobile Verfügbarkeit: Auf Mobilgeräten des Notfallteams

  • Externe Aufbewahrung: Kopien außerhalb des Unternehmensstandorts

Testet regelmäßig, ob der Plan unter verschiedenen Bedingungen zugänglich ist.

Wiederherstellungsanleitungen für kritische Systeme

Erstellt detaillierte technische Anleitungen für die Wiederherstellung eurer kritischen Systeme:

  • Recovery-Runbooks: Schrittweise Anleitungen für die Wiederherstellung einzelner Systeme

  • Konfigurationsdokumentation: Aktuelle Systemkonfigurationen und Netzwerkpläne

  • Zugangsdaten und Berechtigungen: Sichere Aufbewahrung notwendiger Credentials

  • Abhängigkeiten: Dokumentation von Systemabhängigkeiten und Wiederherstellungsreihenfolge

Diese technische Dokumentation ermöglicht auch weniger erfahrenen Mitarbeitern oder externen Dienstleistern, im Notfall Systeme wiederherzustellen.

Compliance-Anforderungen und Berichterstattung

Integriert regulatorische Anforderungen in eure Dokumentation:

  • Meldepflichten: Formale Prozesse für Meldungen an Behörden

  • Dokumentationspflichten: Strukturierte Aufzeichnung aller Maßnahmen während eines Notfalls

  • Nachweispflichten: Dokumentation zur Einhaltung von Sicherheitsstandards

  • Nachbereitung: Vorlagen für Post-Incident-Berichte

Diese Dokumentation hilft nicht nur bei der Einhaltung gesetzlicher Vorgaben, sondern unterstützt auch die kontinuierliche Verbesserung eurer Notfallprozesse.

Schritt 6: Training, Tests und kontinuierliche Verbesserung

Ein IT-Notfallplan ist kein statisches Dokument, sondern ein lebendiger Prozess, der regelmäßig getestet und verbessert werden muss:

Schulung aller beteiligten Mitarbeiter

Stellt sicher, dass alle relevanten Mitarbeiter mit dem Notfallplan vertraut sind:

  • Allgemeine Sensibilisierung: Grundlegendes Verständnis für alle Mitarbeiter

  • Rollenspezifische Schulungen: Tiefergehende Trainings für Mitglieder des Notfallteams

  • Neue Mitarbeiter: Integration der Notfallplanung in Onboarding-Prozesse

  • Auffrischungsschulungen: Regelmäßige Updates, besonders nach Planänderungen

Eine gut geschulte Belegschaft reagiert im Ernstfall ruhiger und effektiver.

Regelmäßige Übungen und Simulationen

Testet euren Notfallplan durch verschiedene Übungsformate:

  • Tabletop-Übungen: Besprechung von Szenarien in Diskussionsrunden

  • Funktionale Übungen: Test einzelner Komponenten des Plans

  • Vollübungen: Umfassende Simulation eines Notfalls mit allen Beteiligten

  • Unangekündigte Tests: Realistische Überprüfung der Reaktionsfähigkeit

Ein professionell erstellter Notfallplan sollte mindestens zweimal jährlich in unterschiedlicher Form geübt werden.

Auswertung und Anpassung des Plans

Nach jedem Test oder realen Notfall sollte eine gründliche Nachbereitung erfolgen:

  • Formelle Nachbesprechung: Identifikation von Stärken und Schwächen

  • Dokumentation der Erkenntnisse: Strukturierte Aufzeichnung aller Lessons Learned

  • Anpassung des Plans: Konkrete Verbesserungen basierend auf den Erkenntnissen

  • Nachverfolgung: Überprüfung der Umsetzung identifizierter Verbesserungsmaßnahmen

Diese kontinuierliche Verbesserungsschleife stellt sicher, dass euer Notfallplan mit der Zeit immer effektiver wird.

Integration in das Gesamtsicherheitskonzept

Der IT-Notfallplan sollte Teil eines umfassenden Sicherheitskonzepts sein:

  • Abstimmung mit anderen Sicherheitsmaßnahmen: z.B. Informationssicherheitsmanagement nach ISO 27001

  • Regelmäßige Risikoneubewertung: Anpassung an neue Bedrohungen und veränderte Geschäftsanforderungen

  • Management-Reporting: Regelmäßige Berichte an die Geschäftsführung über den Status der Notfallvorsorge

  • Ressourcenplanung: Sicherstellung ausreichender Mittel für die Umsetzung und Aufrechterhaltung des Plans

Diese Integration gewährleistet, dass die Notfallplanung nicht als isolierte Aktivität, sondern als integraler Bestandteil eurer Unternehmensstrategie betrachtet wird.

Häufige Fehler bei der IT-Notfallplanung vermeiden

Bei der Erstellung und Umsetzung von IT-Notfallplänen werden häufig folgende Fehler gemacht, die ihr vermeiden solltet:

Statische, veraltete Pläne

Ein häufiger Fehler ist die einmalige Erstellung eines Plans, der dann unverändert bleibt:

  • Veraltete Kontaktdaten: Führt zu Verzögerungen in der Kommunikation

  • Nicht mehr aktuelle Systemdokumentation: Macht Wiederherstellungsanleitungen wertlos

  • Fehlende Anpassung an neue Bedrohungen: Lässt Lücken in der Abwehrbereitschaft

Implementiert einen formalisierten Prozess zur regelmäßigen Überprüfung und Aktualisierung des Plans, mindestens vierteljährlich.

Unklare Verantwortlichkeiten und Kommunikationswege

Vage definierte Rollen und Kommunikationsprozesse führen im Ernstfall zu Chaos:

  • "Jemand sollte...": Unklare Zuständigkeiten führen zu Handlungslücken

  • Überlappende Verantwortlichkeiten: Verursachen Konflikte und Ineffizienzen

  • Fehlende Eskalationswege: Verzögern wichtige Entscheidungen

Definiert eindeutige Verantwortlichkeiten und klare Kommunikationsstrukturen mit Primär- und Backup-Ansprechpartnern.

Mangelnde Tests und Übungen

Viele Notfallpläne scheitern bei der ersten realen Anwendung aufgrund fehlender praktischer Erprobung:

  • Ungeprüfte Annahmen: Theoretische Konzepte, die in der Praxis nicht funktionieren

  • Fehlende Routine: Unsicherheit und Verzögerungen bei der Planausführung

  • Unentdeckte technische Probleme: Wiederherstellungsprozesse, die im Ernstfall scheitern

Plant verschiedene Testszenarien und führt sie regelmäßig durch, um Schwachstellen zu identifizieren und Abläufe zu trainieren.

Fehlende Einbindung der Fachabteilungen

Ein weiterer häufiger Fehler ist die Erstellung des Notfallplans als rein technisches Dokument ohne Berücksichtigung der Geschäftsperspektive:

  • Falsche Priorisierung: Technische statt geschäftskritische Systeme im Fokus

  • Unrealistische RTO/RPO-Werte: Nicht an tatsächlichen Geschäftsanforderungen orientiert

  • Mangelnde Akzeptanz: Geringer Stellenwert des Plans bei Fachabteilungen

Bezieht Vertreter aller relevanten Geschäftsbereiche in die Planung ein, um sicherzustellen, dass der Plan die tatsächlichen Geschäftsprioritäten widerspiegelt.

Wie detacon euch bei der IT-Notfallplanung unterstützt

Als erfahrener IT-Sicherheitsdienstleister unterstützt detacon euer Unternehmen bei allen Aspekten der IT-Notfallplanung und -umsetzung:

Professionelle Notfallplan-Entwicklung

Wir helfen euch bei der Erstellung eines maßgeschneiderten IT-Notfallplans:

  • Strukturierte Methodik: Bewährter Prozess zur Entwicklung effektiver Notfallpläne

  • Branchenspezifische Expertise: Anpassung an die Anforderungen eurer Branche

  • Compliance-Orientierung: Berücksichtigung relevanter regulatorischer Anforderungen

  • Praxisorientierte Dokumentation: Handlungsorientierte Pläne statt theoretischer Konzepte

Unsere Experten unterstützen euch dabei, einen Plan zu entwickeln, der genau auf eure Unternehmensanforderungen zugeschnitten ist.

Disaster Recovery as a Service (DRaaS)

Für Unternehmen, die eine umfassende Lösung benötigen, bieten wir Disaster Recovery as a Service:

  • Cloud-basierte Backup-Lösungen: Sichere, verschlüsselte Datensicherung

  • Schnelle Wiederherstellungsoptionen: Minimierung von Ausfallzeiten

  • Virtuelle Notfallumgebungen: Sofortige Verfügbarkeit kritischer Systeme

  • Regelmäßige Integritätstests: Proaktive Überprüfung der Wiederherstellbarkeit

Diese Services ermöglichen auch kleineren Unternehmen ein professionelles Disaster Recovery ohne große Eigeninvestitionen.

Training und Übungsdurchführung

Wir unterstützen euch bei der praktischen Erprobung eures Notfallplans:

  • Maßgeschneiderte Übungsszenarien: Realistische Simulationen basierend auf euren spezifischen Risiken

  • Professionelle Übungsleitung: Erfahrene Experten zur Durchführung und Moderation

  • Detaillierte Auswertung: Gründliche Analyse und konkrete Verbesserungsvorschläge

  • Schulungsprogramme: Trainings für euer Notfallteam und allgemeine Mitarbeitersensibilisierung

Diese praktischen Übungen stellen sicher, dass euer Plan im Ernstfall tatsächlich funktioniert.

24/7 Incident Response Support

Im Falle eines tatsächlichen IT-Notfalls steht unser Expertenteam bereit:

  • Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit: Sofortige Unterstützung bei IT-Sicherheitsvorfällen

  • Erfahrenes Incident Response Team: Spezialisten für verschiedene Arten von Sicherheitsvorfällen

  • Forensische Analyse: Untersuchung der Ursachen und Auswirkungen von Vorfällen

  • Wiederherstellungsunterstützung: Praktische Hilfe bei der Systemwiederherstellung

Dieser Support gibt euch die Sicherheit, dass ihr im Ernstfall nicht allein seid und auf professionelle Unterstützung zählen könnt.

Kontaktiert uns für ein unverbindliches Beratungsgespräch zu euren individuellen Anforderungen an die IT-Notfallplanung.

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