Im Unternehmensalltag werden die Begriffe Datenschutz und Datensicherheit oft synonym verwendet. Diese Verwechslung ist jedoch riskant und kann für mittelständische Unternehmen weitreichende Konsequenzen haben. Um strategisch richtige Entscheidungen zu treffen, müssen Sie den zentralen Unterschied kennen:
Datenschutz ist das Recht: Es schützt die Persönlichkeitsrechte Ihrer Kunden und Mitarbeiter. Es regelt, ob und zu welchem Zweck Sie personenbezogene Daten überhaupt verarbeiten dürfen. Der Fokus liegt auf dem Schutz des Menschen und der Einhaltung von Gesetzen wie der DSGVO.
Datensicherheit ist die Technik: Sie schützt alle Unternehmensdaten, von Kundendaten über Finanzreports bis hin zu Geschäftsgeheimnissen, vor Verlust, Diebstahl, Manipulation und unbefugtem Zugriff. Der Fokus liegt auf dem Schutz der Daten durch technische und organisatorische Maßnahmen.
Ein Unternehmen kann technisch perfekt abgesichert sein und dennoch empfindliche DSGVO-Bußgelder riskieren, wenn die rechtlichen Grundlagen der Datenverarbeitung fehlen. Umgekehrt ist jeder Versuch, Datenschutz ohne eine robuste technische Absicherung umzusetzen, von vornherein zum Scheitern verurteilt. Als Ihr strategischer IT-Partner schaffen wir bei detacon Klarheit und errichten das technische Fundament, das Ihr Unternehmen für eine sichere und rechtskonforme Zukunft benötigt.
Was ist Datenschutz? Das Recht
Datenschutz ist ein Grundrecht, das die informationelle Selbstbestimmung jedes Einzelnen schützt. Dieses Recht, das 1983 im Volkszählungsurteil des Bundesverfassungsgerichts verankert wurde, gibt jeder Person die Kontrolle darüber, wer ihre persönlichen Daten wann und zu welchem Zweck nutzt. Im Kern des Datenschutzes stehen ausschließlich personenbezogene Daten.
Nach Art. 4 der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) sind das alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person beziehen. Darunter fallen nicht nur offensichtliche Angaben wie Name, Adresse oder E-Mail-Adresse, sondern auch IP-Adressen, Standortdaten oder sensible Informationen wie Gesundheitsdaten.
Die zentralen rechtlichen Grundlagen in Deutschland sind die DSGVO und das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG). Diese Gesetze definieren die Spielregeln für die Verarbeitung solcher Daten und basieren auf fundamentalen Prinzipien:
Zweckbindung: Sie dürfen Daten nur für den Zweck erheben und nutzen, für den Sie eine klare Rechtsgrundlage haben, beispielsweise eine Einwilligung des Betroffenen oder eine vertragliche Notwendigkeit.
Datenminimierung: Sie dürfen nur so viele Daten erheben, wie für den festgelegten Zweck unbedingt erforderlich sind.
Speicherbegrenzung: Daten dürfen nur so lange gespeichert werden, wie es für den Zweck oder gesetzliche Aufbewahrungsfristen notwendig ist.
Datenschutz stellt also die Frage nach dem „Ob“ und „Warum“ der Datenverarbeitung.

Was ist Datensicherheit? Die Technik
Datensicherheit hingegen liefert die Antwort auf die Frage nach dem „Wie“. Sie umfasst alle technischen und organisatorischen Maßnahmen (TOMs), die ergriffen werden, um Daten vor Bedrohungen zu schützen. Im Gegensatz zum Datenschutz schützt die Datensicherheit alle Arten von Daten in Ihrem Unternehmen, also auch Konstruktionspläne, Finanzdaten oder strategische Dokumente.
Das Fundament der Datensicherheit bildet die sogenannte CIA-Triade, die drei wesentliche Schutzziele definiert:
Vertraulichkeit (Confidentiality): Stellt sicher, dass nur autorisierte Personen auf Daten zugreifen können. Maßnahmen hierfür sind beispielsweise Verschlüsselung und strikte Zugriffskontrollen.
Integrität (Integrity): Gewährleistet, dass Daten korrekt und unverändert bleiben. Mechanismen wie digitale Signaturen oder Checksummen schützen vor unbemerkter Manipulation.
Verfügbarkeit (Availability): Garantiert, dass Daten und IT-Systeme für berechtigte Nutzer jederzeit zugänglich und einsatzbereit sind. Dies wird durch redundante Systeme, Backups und Notfallpläne sichergestellt.
Diese drei Schutzziele sind nicht nur ein bewährtes Modell der IT-Sicherheit, sondern werden auch von der DSGVO in Artikel 32 explizit gefordert. Die Umsetzung erfolgt durch die sogenannten Technischen und Organisatorischen Maßnahmen (TOMs). Dazu gehören unter anderem Firewalls, Virenscanner, Backup-Konzepte, Zugangskontrollen zu Serverräumen und Mitarbeiterschulungen.
Warum braucht Datenschutz die Datensicherheit?
Datenschutz und Datensicherheit sind untrennbar miteinander verbunden. Die DSGVO gibt nicht nur rechtliche Rahmenbedingungen vor, sondern fordert in Artikel 32, der „Sicherheit der Verarbeitung“, explizit wirksame Datensicherheitsmaßnahmen. Ohne technische Vorkehrungen bleibt das Recht auf Datenschutz eine leere Hülle.
Stellen Sie es sich wie bei einem sicheren Gebäude vor:
Der Datenschutz ist der Bauplan und die Hausordnung: Er legt fest, wer das Gebäude betreten darf (z. B. nur Mieter und angemeldete Gäste), welche Räume zugänglich sind und was dort getan werden darf.
Die Datensicherheit ist das Schloss an der Tür, die Alarmanlage und die Brandschutztür: Sie sorgt mit konkreter Technik dafür, dass die Regeln der Hausordnung auch durchgesetzt und das Gebäude vor Einbrechern, Feuer oder anderen Gefahren geschützt wird.
Ein stabiles Schloss an einer Tür, die jeder öffnen darf, ist sinnlos. Ebenso nutzlos ist eine strenge Hausordnung, wenn die Tür nicht abgeschlossen ist. Sie sehen: Eines funktioniert nicht ohne das andere. Verstöße gegen die in der DSGVO geforderten technischen Maßnahmen können ebenso zu Bußgeldern führen wie die unerlaubte Nutzung von Daten. Es verdeutlicht die Unterschiede und Gemeinsamkeiten von IT Sicherheit und Datenschutz.

Datenschutz und Datensicherheit Praxisbeispiele für KMU
Um den Unterschied im Unternehmensalltag greifbar zu machen, haben wir die beiden Disziplinen anhand konkreter Beispiele aus dem Mittelstand gegenübergestellt. Diese Tabelle hilft Ihnen, die Konzepte direkt auf Ihre eigenen Prozesse zu übertragen.
Aspekt | Datenschutz (Das RECHT) | Datensicherheit (Die TECHNIK) |
Schutzziel | Schutz der Persönlichkeitsrechte von Individuen (Kunden, Mitarbeiter). | Schutz der Daten und Systeme nach der CIA-Triade (Vertraulichkeit, Integrität, Verfügbarkeit). |
Gesetzliche Basis | DSGVO, BDSG | IT-Sicherheitsgesetz, explizit gefordert in Art. 32 DSGVO. |
Was wird geschützt? | Nur personenbezogene Daten natürlicher Personen. | Alle Unternehmensdaten, inklusive Finanzdaten, Geschäftsgeheimnissen und Betriebsdaten. |
Typische Frage | „Dürfen wir diese Kundendaten für unseren neuen Newsletter verwenden?“ | „Wie stellen wir sicher, dass unser Server gegen einen Hackerangriff geschützt ist?“ |
Verantwortlichkeit | Geschäftsführung, ggf. externer oder interner Datenschutzbeauftragter (DSB). | IT-Leitung, IT-Abteilung oder ein externer IT-Dienstleister wie detacon. |
Praxis-Beispiel 1 | Das Einholen einer aktiven Einwilligung über ein Cookie-Banner auf Ihrer Webseite. | Die Verschlüsselung der Datenbank, in der die Kundendaten gespeichert sind. |
Praxis-Beispiel 2 | Die Erstellung eines Löschkonzepts, um Bewerberdaten nach Ablauf der Frist sicher zu entfernen. | Die Implementierung einer Firewall und regelmäßiger, getesteter Backups des Bewerbungsservers. |
Was sind die Risiken für Unternehmen mit unzureichendem Datenschutz und Datensicherheit?
Für Entscheider ist es entscheidend, die unterschiedlichen Konsequenzen zu verstehen, die aus der Vernachlässigung der beiden Bereiche resultieren. Die Schäden treffen Ihr Unternehmen auf völlig verschiedenen Ebenen.
Risiko 1: Fehlender Datenschutz (Rechtlicher Schaden)
Stellen Sie sich vor, Ihre IT-Infrastruktur ist durch Firewalls, Verschlüsselung und Backups perfekt geschützt. Sie nutzen jedoch Ihre Kundendatenbank, um ohne explizite Einwilligung gezielte Werbung für ein neues Produkt zu versenden.
In diesem Fall liegt ein klarer Verstoß gegen die Zweckbindung der DSGVO vor. Obwohl technisch alles sicher ist, drohen Ihrem Unternehmen erhebliche rechtliche Konsequenzen:
Hohe DSGVO-Bußgelder: Seit 2018 wurden EU-weit Bußgelder in Milliardenhöhe verhängt. Auch KMU sind betroffen. So musste ein Dienstleister 900.000 Euro Strafe zahlen, weil er Datensätze ohne Rechtsgrundlage weit über die Aufbewahrungsfrist hinaus speicherte.
Abmahnungen: Wettbewerber oder Verbraucherschutzverbände können kostspielige Abmahnungen aussprechen.
Reputationsverlust: Datenschutzverstöße führen zu einem massiven Vertrauensverlust bei Kunden und Geschäftspartnern.
Schadensersatzansprüche: Betroffene Personen können auf materiellen oder immateriellen Schadensersatz klagen.

Risiko 2: Fehlende Datensicherheit (Technischer und existenzieller Schaden)
Stellen Sie sich nun das umgekehrte Szenario vor: Sie haben für Ihren E-Mail-Newsletter die Einwilligung aller Empfänger korrekt eingeholt. Ihr Mail-Server ist jedoch veraltet, ungepatcht und nur durch ein schwaches Passwort geschützt.
Ein Angreifer verschafft sich Zugang, verschlüsselt alle Ihre Systeme und fordert Lösegeld. Die Konsequenzen sind hier vor allem operativer und finanzieller Natur:
Betriebsstillstand: Ihre Produktion, Ihr Vertrieb und Ihre Verwaltung stehen still. Jeder Tag Ausfallzeit kostet bares Geld und kann existenzbedrohend sein.
Ransomware und Lösegeldzahlungen: Studien zeigen, dass rund die Hälfte der deutschen KMU bereits Opfer eines Ransomware-Angriffs war. Die durchschnittlichen Kosten für die Wiederherstellung belaufen sich auf über 30.000 Euro, ohne die massiven Kosten für den Ausfall zu berücksichtigen.
Datenverlust und Diebstahl: Kritische Geschäftsgeheimnisse, Kundendaten und Finanzinformationen können unwiederbringlich verloren gehen oder in die Hände von Kriminellen gelangen.
Zusätzliche DSGVO-Strafe: Da Sie durch die mangelnde Sicherung gegen Artikel 32 DSGVO verstoßen haben, droht Ihnen zusätzlich zu den technischen Schäden ein empfindliches Bußgeld.
detacon sichert die technische Basis für Ihren Datenschutz
Sie benötigen beides: einen rechtlich sauberen Rahmen für die Datenverarbeitung und eine technisch unangreifbare Infrastruktur, die diese Daten schützt. Während Datenschutzbeauftragte und Juristen die rechtlichen Leitplanken setzen, ist es unsere Aufgabe als strategischer IT-Partner, das technische Fundament für Ihre Sicherheit zu schaffen.
Wir sorgen dafür, dass Ihre Systeme die Anforderungen der CIA-Triade erfüllen und die Vorgaben der DSGVO technisch umsetzbar werden. Mit unserem Ansatz „Ihre IT, geschützt, gepflegt, gemanagt“ stellen wir sicher, dass Ihre Datensicherheit stets auf dem neuesten Stand ist. Ein professioneller Managed Service von detacon entlastet Sie und Ihre IT-Abteilung, minimiert Risiken und gibt Ihnen die Freiheit, sich auf Ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.
Häufige Fragen (FAQ) zu Datenschutz und Datensicherheit
1. Ist IT-Sicherheit dasselbe wie Datensicherheit?
Nein, aber die Begriffe sind eng verwandt. Datensicherheit ist ein Teilbereich der IT-Sicherheit. Während sich Datensicherheit auf den Schutz von Daten konzentriert (CIA-Triade), umfasst die IT-Sicherheit den Schutz der gesamten informationstechnischen Infrastruktur, einschließlich Hardware, Software und Netzwerken.
2. Wer ist in meinem KMU für Datenschutz verantwortlich?
Die oberste Verantwortung für den Datenschutz trägt immer die Geschäftsführung. Sie kann einen internen oder externen Datenschutzbeauftragten (DSB) bestellen, der berät und überwacht. Ab 20 Mitarbeitern, die ständig mit der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten beschäftigt sind, ist die Benennung eines DSB in Deutschland Pflicht.
3. Wer ist für Datensicherheit verantwortlich?
Die Verantwortung für die Umsetzung der Datensicherheit liegt in der Regel bei der IT-Leitung oder der internen IT-Abteilung. Viele mittelständische Unternehmen lagern diese komplexe Aufgabe an einen spezialisierten IT-Dienstleister wie detacon aus, um von dessen Expertise und Ressourcen zu profitieren.
4. Was sind TOMs (Technische und Organisatorische Maßnahmen)?
TOMs sind konkrete Sicherheitsvorkehrungen, die nach Art. 32 DSGVO zum Schutz personenbezogener Daten verpflichtend sind. Technische Maßnahmen umfassen beispielsweise Firewalls, Verschlüsselung und Backups. Organisatorische Maßnahmen beinhalten unter anderem klare Richtlinien, Zugriffsberechtigungen und regelmäßige Mitarbeiterschulungen.
5. Übernimmt detacon auch den Datenschutz für mein Unternehmen?
Nein. detacon ist Ihr Partner für die Datensicherheit, also die technische Umsetzung der Schutzmaßnahmen. Wir schaffen das sichere Fundament, auf dem Ihr Datenschutzkonzept aufbaut. Die rechtliche Beratung und die Einhaltung der DSGVO-Vorgaben (Datenschutz) liegen in der Verantwortung Ihrer Geschäftsführung, oft unterstützt durch einen externen oder internen Datenschutzbeauftragten (DSB).
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